Heute starte ich wieder in einen neuen Tag, nachdem ich lange RICHTIG flach gelegen habe. Ich war ewig nicht so „ausgeschaltet“ und nicht in der Lage, auch nur eine Kleinigkeit zu erledigen. Lediglich die lebensnotwendigen Dinge waren möglich und ich hatte viel Zeit zum Nachdenken. Das vergangene Halbjahr war sehr anstrengend, extrem aufwühlend, traurig und kräfteraubend. Seit 20 Jahren kümmere ich mich um meine Oma und gegen ihren Willen konnte ich sie all die Jahre nicht in eine altersgerechte Wohnung oder in meine Nähe umsiedeln. Also habe ich immer die Strecke von 20-25 Minuten je Fahrt in Kauf nehmen müssen. Seit Januar musste sie mehrfach ins Krankenhaus und hat mit jedem Mal mehr Kraft verloren. Bei dem letzten Mal mussten wir ihre Tür von der Feuerwehr aufbrechen lassen, da sie zusammengebrochen im Wohnzimmer lag (sie hatte die schreckliche Angewohnheit, den Schlüssel steckenlassen zu müssen wegen der Einbrecher). Gegen ihren Willen habe ich sie in ein Heim eingewiesen, nachdem ein sozialmedizinischer Dienst mich bei der Entscheidung, die sehr schwer fiel unterstützt hat. Die Auflösung ihrer Wohnung hat ewig viel Zeit gekostet, da sie 40 Jahre lang dort gewohnt hat und selbst der Handwerkskeller vom Opa, der 1988 verstorben ist noch vollständig eingerichtet war. Immerhin waren es 4 Etagen……aber glücklicherweise haben wir einige Möbel an das Kinderheim spenden können. Ich bin jetzt übrigens immer noch nicht fertig, die Anträge auf Wohngeld und Auflösungen diverser Verträge, Konten etc.abzuwickeln, obwohl ich sie sofort gestellt hatte. Es werden einem sehr viele Steine in den Weg gelegt und ich bin erschrocken, wie schwer es mir gemacht wird, obwohl ich als Enkelin alles „richtig“ machen möchte und eigentlich in vielen Belangen nicht verpflichtet wäre. Unser System hinkt – das möchte ich hier nochmal ausdrücklich betonen. Egal, wie viel Mühe ich mir gebe, komme ich mit all den Anträgen nicht zum Ziel. Teilweise wird sogar vorausgesetzt, dass man zu jeder Zeit zur Verfügung steht…
Fakt ist, dass es richtig hart ist, für einen lieben Menschen alle Entscheidungen treffen zu müssen – und dazu gehören auch solche, die für das weitere Leben entscheidend sind. (Magensonde – also lebenserweiternde Maßnahmen: ja/nein – etc.)
Der nächste Schock sitzt uns immer noch in den Knochen:
Wer meinen Facebook-Account kennt, wird sich gewiss mit uns gefreut haben, als wir Hasennachwuchs bekommen haben. Es war eine wundervolle Zeit. Für die Kids war es ein Wunder und in der Zeit, wo wir so viel Leid durch den Abbau von Oma verkraften mussten, tat uns unser Nachwuchs unglaublich gut. Wir hatten 3 erwachsene und geimpfte Hasen und unsere 6 Hasenbabies haben sich unglaublich gut gemacht…..bis zu dem Tag, als ein Hase nach dem anderen starb. Fast jeden Tag mussten wir uns verabschieden und trotz Tierarzteinsatz war es nicht möglich, auch nur einen Hasen zu retten. Als wenn es nicht genug war, wir mussten die Kids Tag für Tag trösten und selbst den Verlust verkraften.
Es gibt noch einige andere Dinge, die mir das Leben in 2016 erschwert haben, aber ich möchte jetzt einfach nur nach vorne sehen.
Falls mal etwas unklar ist, euch ein Beitrag euch nicht korrekt erscheint oder ihr gerne genauere Angaben zu verwendeten Materialien bzw.Anleitungen haben mögt, schreibt mich gerne an ❤ Ich bin nach wie vor mit Herzblut bei euch – und für mich ist jeder Crop, jedes Projekt, jeder Workshop grundsätzlich eine Herzenssache und dazu eine herzlich willkommene Abwechslung im Moment.
Wenn der eine oder andere Kontakt sich in den vergangenen 6 Monaten „vernachlässigt“ gefühlt hat, tut es mir sehr leid. Es liegen mir viele Menschen am Herzen, die ich sicher nicht zufrieden stellen konnte – aber auf Grund der aktuellen Situation, in der ich viele für mich spannende Projekte sogar ausfallen lassen habe, musste ich meine Prioritäten einfach anders setzen. Das direkte Leben vor der Tür hat natürlich Vorrang vor allen anderen Dingen – und die meisten werden dies auch sicher verstehen
Ich sende euch allen eine ganz fette Umarmung.
Meli